Was passiert im Theater, wenn es weder ein Stück, noch Figuren gibt? In „Abstecher“, der ersten Arbeit der Gruppe,
entsteht alles über die Frage.
Die Spieler ringen in Echtzeit nach Antworten, stellen sich dem absoluten Nullpunkt, ohne vorgegebene Figuren und Situationen.
Sie sind ihrem Scheitern, ihrer Verführungskraft und ihrer Langeweile schutzlos ausgeliefert. „Abstecher“ ist ein Spiel
mit den verschiedenen Ebenen der Realität.
Was ist Show, was ist Verhör, was ist ein freundschaftliches Gespräch?
Klar, schonungslos und präzise, aber nicht ohne emotionale Kompetenz machen sich die Akteure der Landesbühne Berlin auf die
Jagd nach Ab- und Hintergründigem, Geheimnissen, Banalitäten und dem Pulsschlag des Augenblicks.
Alle jagen, alle sind die Beute.
Die Jagd beginnt in der Garderobe des Theaters, verschärft sich auf der Bühne und endet auf der Toilette und an der Bar. Dort
löst sich die Struktur völlig auf. Die Grenzen zwischen Spieler und Publikum verschwinden. Eine obszöne Begegnung. Die
Dauer der Vorstellung bestimmen Sie Selbst.
Gehen Sie einfach, wenn Sie keine Fragen mehr haben!
März 2006 im Theaterdiscounter
Silke Buchholz, Angelika Hofstetter und Mirko Böttcher